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Fossil-Lobby. Chapter 3.

Strategien der Lobbyarbeit

Die fossile Brennstoffindustrie nutzt gezielte Lobbyarbeit, Desinformation und umfangreiche Subventionen, um ihren Einfluss zu sichern und den Übergang zu erneuerbaren Energien zu verzögern. Diese Strategien sind darauf ausgerichtet, politische Entscheidungen zu beeinflussen und notwendige Klimaschutzmaßnahmen zu verhindern.

Die fossile Brennstoffindustrie nutzt eine Vielzahl von Strategien der Lobbyarbeit, um ihre wirtschaftlichen Interessen zu wahren und den Übergang zu erneuerbaren Energien zu verzögern. Diese Strategien umfassen die Finanzierung von politischen Kampagnen, die Beeinflussung von Gesetzgebungsprozessen, die Verbreitung von Desinformation und die Manipulation der öffentlichen Meinung. Die fossile Industrie setzt erhebliche finanzielle Mittel ein, um ihren Einfluss auf politische Entscheidungen zu sichern und ihre Geschäftspraktiken zu schützen.

Ein zentrales Element der Lobbyarbeit der fossilen Industrie ist die Finanzierung politischer Kampagnen. ExxonMobil und Chevron beispielsweise investieren große Summen in politische Kampagnen in den USA, um sicherzustellen, dass klimaskeptische Politiker gewählt werden, die gegen Regulierungen der fossilen Brennstoffe sind.

Diese finanzielle Unterstützung trägt dazu bei, dass Gesetze und Vorschriften blockiert werden, die darauf abzielen, die CO2-Emissionen zu reduzieren und den Klimawandel zu bekämpfen.

Ein weiteres Beispiel ist die Einflussnahme auf Gesetzgebungsprozesse durch intensive Lobbyarbeit. Die American Petroleum Institute (API) spielt hierbei eine zentrale Rolle in den USA. Das API setzt erhebliche Ressourcen ein, um
Regulierungen zu verhindern, die die Öl- und Gasindustrie betreffen. Durch gezielte Lobbyarbeit gelingt es dem API immer wieder, Gesetzesvorschläge abzuschwächen oder komplett zu blockieren, die die Umweltauswirkungen der
fossilen Brennstoffe reduzieren könnten.

Die Verbreitung von Desinformation ist eine weitere Strategie, die von der fossilen Brennstoffindustrie genutzt wird. Shell und BP investieren in umfangreiche Public Relations Kampagnen, um ihr Image als umweltfreundlich zu präsentieren, während sie gleichzeitig weiter in fossile Brennstoffe investieren. Diese Kampagnen zielen darauf ab, die öffentliche Meinung zu manipulieren und die negativen Auswirkungen ihrer Geschäftspraktiken zu verschleiern.

In Deutschland setzt die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) ebenfalls auf Desinformation, um Zweifel an der Wirksamkeit von Klimaschutzmaßnahmen zu säen. Die INSM veröffentlicht regelmäßig Berichte und Studien, die darauf abzielen, die wirtschaftlichen Interessen der fossilen Brennstoffindustrie zu schützen. Durch gezielte Lobbyarbeit beeinflusst die INSM politische Entscheidungen und verhindert so notwendige Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels.

Die Koch-Brüder nutzen ihr umfangreiches Netzwerk, um politische und wirtschaftliche Reformen zu unterstützen, die ihre Geschäftspraktiken schützen und den Markt deregulieren. Ihr Netzwerk umfasst Organisationen wie Americans for Prosperity und das Mercatus Center, die systematisch gegen Klimaschutzmaßnahmen vorgehen. Durch finanzielle Unterstützung und gezielte Kampagnen gelingt es dem Koch-Netzwerk, politischen Einfluss auszuüben und klimafreundliche Gesetzgebung zu blockieren.

Subventionen spielen ebenfalls eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung der wirtschaftlichen Macht der fossilen Brennstoffindustrie. In den USA erhalten Unternehmen wie ExxonMobil und Chevron umfangreiche
Steuervergünstigungen, die ihre Produktionskosten senken und ihre Gewinne maximieren. Diese Subventionen tragen dazu bei, dass die fossile Industrie weiterhin profitabel bleibt, obwohl die negativen Umweltauswirkungen
ihrer Geschäftspraktiken bekannt sind.

In Deutschland profitieren Unternehmen wie RWE und LEAG von staatlichen Subventionen, die es ihnen ermöglichen, ihre Kohleminen und Kraftwerke weiter zu betreiben. Diese Unterstützung hilft den Unternehmen, ihre
Marktstellung zu erhalten, obwohl der Kohleabbau erhebliche Umweltschäden verursacht.

Auch in Indien und China spielt die Subventionierung der Kohleindustrie eine entscheidende Rolle. Unternehmen wie Coal India Limited und China Shenhua Energy Company erhalten staatliche Unterstützung, um ihre
Produktionskosten zu senken und ihre Kohleminen weiter betreiben zu können. Diese Subventionen sind ein wesentlicher Faktor für die anhaltende Abhängigkeit dieser Länder von Kohle als Energiequelle. In Saudi-Arabien erhält Saudi Aramco, das größte Ölunternehmen der Welt, massive staatliche Unterstützung, die es dem Unternehmen ermöglicht, seine Produktionskosten niedrig zu halten und seine Gewinne zu maximieren. Diese Subventionen sind ein wesentlicher Bestandteil der saudischen Wirtschaft und Politik.

Zusammengefasst zeigt sich, dass die fossile Brennstoffindustrie durch gezielte Lobbyarbeit, die Verbreitung von Desinformation und umfangreiche Subventionen eine erhebliche politische und wirtschaftliche Macht ausübt. Diese Strategien tragen maßgeblich dazu bei, den notwendigen Übergang zu erneuerbaren Energien zu verzögern und die Klimakrise zu verschärfen.

Es ist daher von entscheidender Bedeutung, diese Mechanismen zu erkennen und entschlossene Maßnahmen zu ergreifen, um eine nachhaltige Energiezukunft zu fördern.