Macht und Einfluss der Fossillobby
Die fossile Brennstoffindustrie, bestehend aus einigen der größten Unternehmen weltweit, nutzt ein weitreichendes Netzwerk von Politikern, Medien, Lobbyisten und Wissenschaftlern, um ihre wirtschaftlichen Interessen zu schützen. Durch gezielte Manipulation und Einflussnahme maximiert diese Industrie ihre Profite auf Kosten der globalen Umwelt
Die fossile Brennstoffindustrie besitzt eine immense Macht und übt erheblichen Einfluss auf die globale Politik und Wirtschaft aus. Dieses weitreichende Netzwerk besteht aus einer Vielzahl von Akteuren, darunter einige der größten Öl-, Gas- und Kohleunternehmen der Welt wie ExxonMobil, Shell, Chevron, TotalEnergies und BP. Diese Konzerne sind die Hauptakteure in einem komplexen Geflecht, das auch Politiker, Medienunternehmen, Lobbyisten, Wissenschaftler, Anwaltskanzleien, Thinktanks, Stiftungen und Prominente umfasst. Zu diesem Netzwerk gehören auch zahlreiche Industrieverbände und einige wenige extrem reiche Einzelpersonen, die durch ihre finanziellen Verbindungen und gemeinsamen Interessen eng miteinander verbunden sind.
Das Hauptziel dieses Netzwerks ist es, die Profite aus der Förderung und dem Verkauf fossiler Brennstoffe so lange wie möglich zu maximieren. Dies geschieht durch verschiedene Methoden der Desinformation, Manipulation und Einflussnahme. Trotz der katastrophalen Auswirkungen der Erderwärmung, die weltweit sichtbar sind, und trotz aller internationalen Klimaziele und -konferenzen, bleibt das Hauptanliegen dieser Industrie, die Gewinne zu steigern. So erzielten allein die fünf größten börsennotierten Erdölproduzenten im Jahr 2022 einen Rekordgewinn von 200 Milliarden Dollar – und das trotz der Auswirkungen der Coronapandemie.
Ein wesentlicher Teil der Strategie der Fossillobby besteht darin, die öffentliche Meinung zu manipulieren und politische Maßnahmen zu verzögern oder zu verhindern, die ihre Geschäftspraktiken einschränken könnten. Hierzu
gehört die Finanzierung von wissenschaftlichen Studien, die die Gefahren des Klimawandels herunterspielen oder leugnen. Diese Studien werden oft von Wissenschaftlern durchgeführt, die von der Industrie bezahlt werden, um
Zweifel an der Klimawissenschaft zu säen.
Solche Desinformationskampagnen sind seit Jahrzehnten eine gängige
Praxis, um die Dringlichkeit von Klimaschutzmaßnahmen zu untergraben.
Darüber hinaus betreibt die Fossillobby intensive Lobbyarbeit bei Regierungen und politischen Entscheidungsträgern. Diese Lobbyarbeit zielt darauf ab, Gesetze und Vorschriften zu beeinflussen oder zu blockieren, die der fossilen
Industrie schaden könnten.
Dazu gehören auch finanzielle Zuwendungen und Unterstützung für politische Kampagnen, die dazu beitragen, klimaskeptische Politiker ins Amt zu bringen und klimafreundliche Gesetzgebung zu verhindern. Ein prominentes Beispiel ist der deutsche FDP-Politiker Frank Schäffler, der maßgeblich daran beteiligt war, das Gebäudeenergiegesetz so abzuschwächen, dass es der Gasbranche zugutekommt.
Medienmanipulation ist eine weitere wichtige Methode der Fossillobby. Viele Medienunternehmen, die finanzielle Verbindungen zur fossilen Industrie haben, verbreiten pro-fossile Narrative und tragen zur Verbreitung von
Desinformation bei. Diese Medienkampagnen zielen darauf ab, das öffentliche Image der fossilen Brennstoffindustrie zu verbessern und die Notwendigkeit von Regulierungen herunterzuspielen.
Ein weiteres Beispiel für die Macht der Fossillobby sind die gigantischen Subventionen, die die fossile Brennstoffindustrie weltweit erhält. Laut einem Bericht des Internationalen Währungsfonds beliefen sich die Subventionen für fossile Brennstoffe im Jahr 2022 auf sieben Billionen Dollar, was 7,1 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts entspricht.
Diese Subventionen verschleiern die tatsächlichen Kosten und Umweltschäden, die durch fossile Brennstoffe verursacht werden, und tragen dazu bei, dass die fossile Industrie ihre Geschäftspraktiken fortsetzen kann.
Zusammengefasst zeigt sich, dass die fossile Brennstoffindustrie durch ein komplexes und weitreichendes Netzwerk eine erhebliche politische und gesellschaftliche Macht ausübt. Dieses Netzwerk nutzt eine Vielzahl von Methoden, um die Profite aus fossilen Brennstoffen zu maximieren und den notwendigen Übergang zu erneuerbaren Energien zu verzögern.
Die Auswirkungen dieser Strategien sind weitreichend und tragen maßgeblich zur Verschärfung der Klimakrise bei. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, die Macht und den Einfluss der Fossillobby zu erkennen
und entschlossene Maßnahmen zu ergreifen, um den Übergang zu einer nachhaltigen Energiezukunft zu beschleunigen.